Die durch Schall beeinträchtigte Fläche ist bei gebündelten Windparks mit 20 und mehr Windrädern gravierend geringer als bei ebenso vielen einzelnstehenden Windrädern (Quelle: Landesumweltamt NRW). Dieser Effekt ergibt sich logischerweise dadurch, dass sich 21 benachbart stehende Windräder gegenseitig beschallen. Nur am Außenrand der belegten Fläche wird Schall in die benachbarten Gebiete getragen, wie nachfolgende Gegenüberstellung (Auszug aus obiger Quelle) zeigt:
Die Studie kommt daher zu dem Schluss (Zitat):
„Aus akustischer Sicht ist grundsätzlich einer räumlichen Konzentration von Geräuschquellen der Vorzug vor der Vereinzelung der Schallquellen zu geben. Bei gleicher Anzahl von Geräuschquellen und gleicher emittierter Schallleistung führt die räumliche Konzentration dazu, dass insgesamt weniger Fläche akustisch belastet wird als bei vereinzelter Aufstellung mit sehr großem Abstand zwischen den jeweiligen Anlagen.“
Obgleich diese Erkenntnis aus dem Jahr 2002 stammt, wird sie ganz offensichtlich bei der Planung ignoriert. Warum? Vermutlich deshalb, weil es die Politik versäumt hat leistungsstarke Stromtrassen zu bauen um die elektrische Energie von deutlich windhöffigeren Gebieten als dem Allgäu in den Süden Deutschlands zu transportieren. Diese Gebiete liegen vorzugsweise in der Mitte und im Norden der Republik, insbesondere auch in der Nord- und Ostsee, während der Süden bei der Erzeugung von Solarenergie die besseren Bedingungen aufweist.
Nur weil eine Verordnung im Mittel 2% der Fläche Deutschlands für Windkraft vorschreibt, ist es nicht sinnvoll diese auch an Stellen zu setzen, die eine Bündelung nicht erlauben: dahinter steckt ganz offensichtlich eine verbohrte Ideologie!
Muss die Höhe eines Windrades gegenüber besser geeigneten Standorten verdoppelt werden, damit dieses – wie im Ratzenrieder- und Siggener Wald – einschließlich staatlicher Subventionen von 40% überhaupt effizient arbeitet, vervierfacht sich zusätzlich die dadurch beeinträchtigte Fläche! Nicht alles technisch Mögliche ist sinnvoll: bei welcher Höhe soll irgendwann einmal Schluss sein?
Fazit: Es sollen in Baden-Württemberg Windkraftwerke an Stellen aufgebaut werden, bei denen mehr als doppelt soviel Fläche durch Beschallung unlebenswert gemacht wird, als dies eigentlich notwendig wäre.