Wasser, Quellen und Bächlein

Durch den Klimawandel kommt es auch im Allgäu zu immer wärmeren Sommern mit Trockenperioden und regenarmen Perioden. Es entsteht Dürre, die Böden trocknen aus. Wassersparmaßnahmen werden jetzt schon von den Gemeinden erlassen. Wasser ist das kostbarste Elixier auf unserem Planeten. Ohne Wasser kein Leben.

Deshalb gilt für Wasser der höchste Schutzstatus. Der Dorfer-und Siggener Wald ist ein wasserreiches Waldgebiet. Er ist durch Wasserläufe durchzogen, kleine Bächlein führen zu feuchten Bereichen und durch die natürliche Vernässung entstehen selbständig neue Moore. Das Moorkataster von Baden-Württemberg entspricht nicht den aktuellen Gegebenheiten und muss aktualisiert werden. 

Im Wald herrscht ein angenehmes Klima. Selbst in den heissen Sommermonaten der letzten Jahre hat der Wasserspeicher Wald für Abkühlung und Erfrischung gesorgt. Zudem fungiert der Wald durch die Fähigkeit Wasser im Waldboden zu speichern als Wasser-Rückhalt für trockene Perioden. Bei extremen Regenfällen, die  immer häufiger vorkommen, ist dessen Speicherkapazität ein wichtiges Element, Überschwemmungen zu verhindern.

Zahlreiche Weiher befinden sich im und um den Dorfer-und Siggener Wald: Neuweiher, Schlossweiher, Reuteweiher1, Buchweiher, Reuteweiher2. Mit Ihrer Bedeutung für die Biodiversität und Artenvielfalt bedürfen sie des besonderen Schutzes. (FFH).

Zahlreiche Quellen befinden sich im Wald. Sie werden von den Anrainern nach wie vor genutzt. Private Teiche werden damit gespeist, Gärten gegossen und Tiere getränkt. Das Entnahmerecht ist in den jeweiligen Grundbüchern der Eigentümer vermerkt und als Grunddienstbarkeit eingetragen. Das Servitutenbuch( Wasserbuch) führt ebenfalls diese Eintragungen. Diese Rechte aus dem Jahr 1853 zeugen von der Werthaftigkeit und der großen Bedeutung von Wasser:

Bevor der Wasseranschluss der Gemeinden kam, waren diese Quellen als Trinkwasser und auch Brauchwasser für die Landwirtschaft die einzige Versorgung mit Wasser. Diese Quellen haben über Jahrhunderte Wasser gespendet. Massive Baumaßnahmen im Dorfer-und Siggener Wald sollen bei den geplanten Windkraftanlagen vorgenommen werden:

Riesige Flächen sollen durch Zufahrtswege versiegelt und verfestigt werden. Breite Straßen führen zu den Stellplätzen der Windkraftanlagen. Dort sollen fünf Meter tiefe Stahlbetonfundamente im Waldboden versenkt werden. Der Wasserspeicher Waldboden soll durch klimaschädlichen Stahl-Beton, annähernd 10 000 Kubikmeter pro Windrad, ersetzt werden. Ein Rückbau nach Ablauf der Nutzung ist nicht möglich und verbleibt für immer im Waldboden versenkt.

Die Moore, Nassgebiete und vor allem die Quellgebiete werden durch die Erschütterungen der schweren Baumaschinen irreparabel geschädigt werden. Es besteht die Gefahr, dass durch den Waldbodenaustausch, die Bodenverdichtung und die Fundamentierungen die Quellverläufe unterbrochen werden, die Leitungen beschädigt oder die Quellen sogar ganz versiegen werden.

Unser Wald, CO2 Speicher, Frischluftproduzent mit all seinen wertvollen Ökosystemen soll nun durch die massiven Baumaßnahmen der Windkraftbetreiber in einzelne Parzellen zergliedert werden. Dadurch wird der äusserst wichtige Aspekt für unsere Biodiversität, einen Biotop-Verbund zu erhalten, unmöglich gemacht. Durch die Rotation der Windflügel wird der Boden zudem trockener werden und die Wasserspeicher des Waldes bald aufbrauchen.

Fazit: Wasser ist Leben, Wasser macht Leben erst möglich und ist das kostbarste Elixier für die Menschheit. Elektrizität und Stromerzeugung sind diesem Gut unterzuordnen. Stromerzeugung in diesem Wald verstößt gegen GG Artikel 2 Absatz 2.