Windkraft hat uns zusammengebracht
Wir sind ein loser Verbund von Bürgern, welche wachgerüttelt wurden, als im Teilregionalplan Bodensee-Oberschwaben des Landes Baden-Württemberg unser benachbartes Naherholungsgebiet, der Ratzenrieder und Siggener Wald, als Vorranggebiet für Windenergie ausgewiesen wurde und sich ein Interessent fand, welcher dort 3 Windkraft-Türme mit einer Höhe von 300 m, und damit fast so hoch wie der Eiffelturm, plant.
Um es vorwegzunehmen: Nach anfänglicher Euphorie macht es für einen nachdenkenden Menschen einen ganz erheblichen Unterschied, ob irgendwo weit weg eine Windkraftanlage entsteht oder vor der eigenen Haustüre, denn wir alle befassten uns als Betroffene plötzlich wesentlich intensiver als zuvor mit der Materie. Insbesondere nach einer sogenannten Informationsveranstaltung, bei welcher die Projektierungsgesellschaft in einem sehr einseitigen Dialog nur Positives über die Planung zu berichten wusste, und bei der kritische Fragen nicht beantwortet wurden, wurden wir misstrauisch und wir informierten uns sehr intensiv. Sehr schnell zeigte sich, welch zahlreiche Argumente es gegen die Anlagen an eben diesem geplanten Standort, interessanterweise aber auch grundsätzlicher Natur gibt.
Als dann auch noch unser Gemeinderat, ohne auch nur auf ein einziges unserer jedem einzelnen Mitglied zugesendeten zahlreichen und ausführlich beschriebenen Argumente einzugehen, sich wider aller Erwarten positiv zu den Planungen äußerte, sahen wir dringenden Handlungsbedarf.
All unseren Kritikern sei gesagt: Es ist sehr einfach sich für ein Windrad zu begeistern, solange es nicht vor dem eigenen Garten steht. Wir sind auch nicht grundsätzlich gegen Windkraftanlagen eingestellt, aber eine Form der Energiegewinnung, welche zur Erhaltung unseres schützenswerten Lebensraumes dienen soll, darf eben diesen nicht per se und vorab zerstören!
Wir bitten Sie sich unsere Seiten und Beiträge anzuschauen und unvoreingenommene Bereitschaft zu zeigen unsere Argumente gegen die Windkraft am genannten Ort auf Plausibilität zu prüfen. Höchstwahrscheinlich werden Sie uns anschließend zustimmen, dass die Planung an dieser Stelle gestoppt werden muss.
Unser Engagement geht weit darüber hinaus
Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich so eine Eigendynamik. Wir trafen uns in loser Gruppe, organisierten eine Informationsveranstaltung, gründeten einen Verein und kamen sehr bald zu dem Schluss, dass der Schutz der Natur, insbesondere in unserer näheren Umgebung, nicht nur in der Verhinderung gigantomanischer Windkrafttürme bestehen kann. So lautet dann auch unser Vereinszweck in der Satzung:
Der Verein setzt sich ein für die Förderung des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes. Hauptzweck des Vereins ist der Erhalt und die Pflege der Biodiversität und Artenvielfalt in der naturnahen Kulturlandschaft im Allgäu, und speziell in Argenbühl. Besonderes Augenmerk legt der Verein auf den Schutz und den Erhalt der Feuchtgebiete, der bestehenden Quellen und des gesamten Wasserhaushalts im Dorfer- und Sigger Wald. Diese Ziele sollen im besonderen auch Kindern und Jugendlichen vermittelt werden, z.B. durch Seminare, Exkursionen und Aktionen in der Natur.
Dafür stehen wir, obgleich unser Nahziel zweifelsohne die Verhinderung der geplanten Windkraftanlagen sein wird. Denn sollten diese tatsächlich kommen, wäre ein gewaltiger Teil der wunderbaren Natur- und Kulturlandschaft, der Biodiversität und eines ausgezeichneten Urlaubs- und Naherholungsgebietes, folglich all das, was wir uns zu schützen zum Ziel gesetzt haben, für alle Zeit zerstört.