Von den Begriffen Naturschutz, Biodiversität, Artenvielfalt, Flora und Fauna, Biotopvernetzung, Waldpflege, Moore, Quellen, Gewässer ist viel die Rede. Die Aufmerksamkeit der Bürger soll darauf gelenkt werden und deren Dringlichkeit ins Bewusstsein der Menschen gebracht werden.
Die Natur bedarf des besonderen Schutzes von uns allen!
So wurde der 3.3.2024 zum Tag des Artenschutzes erklärt.
Zum Tag des Waldes wurde der 21.3.2024.
Der Waldboden ist Boden des Jahres 2024.
Traurige Tatsache ist jedoch, dass 1 Million Tier-und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sind. Es ist das größte Massensterben seit 66 Millionen Jahren. Täglich sterben etwa 150 Arten, Tiere und Pflanzen, weltweit aus und kehren nie wieder zurück.
Zur Biodiversität gibt es Studien, eine davon ist die „Krefelder Studie“. Sie befasst sich mit den Auswirkungen des Verlustes der Biodiversität. Ein Beispiel daraus zitiert:
„In Deutschland gab es in den vergangenen 30 Jahren mehr als 75% Verlust an Biomasse bei Fluginsekten. Kein Wunder, dass wir möglicherweise 600 Millionen Vögel weniger haben als vor einigen Jahrzehnten.Das heißt, um uns herum stirbt die Natur. Dies ist eindeutig von Menschen verursacht.“
Seit 20 Jahren ist im Bundesnaturschutzgesetz verankert, dass 10% der Fläche eines Bundeslandes für Biotope zur Verfügung zu stellen sind. Diese Regelung des Bundesnaturschutzgesetzes wird jedoch nicht umgesetzt.
Professor Dr. Matthias Glaubrecht – Evolutionsbiologe und Professor für Biodiversität – und Professor Dr. Josef Settele – Naturschutzforschung und Ökologie
Beide forschen seit langem an diesen Themen. Einige Erkenntnisse aus deren Forschungsergebnissen:
„Fehlende Lebensräume und deren Vernetzung sind ein Grund für den dramatischen Rückgang der Arten und ihrer Population.
Weitere Beispiele für die dramatischen Veränderungen: Ein Viertel der hiesigen Pflanzen- Pilz- und Tierarten gilt als gefährdet. Alle „geraubten“ Lebensräume stehen an erster Stelle der Hitliste des Sterbens.
Jede aussterbende Tier-oder Pflanzenart spielt eine funktionelle Rolle in ihrem Lebensraum. Fällt eine Art aus, wird die ökologische Verbindung abgebrochen, das Netz wird brüchig und reisst letztendlich ab. Es kommt zum Aussterben anderer Arten.
Irgendwann kippt das ganze Ökosystem.“
Pflanzen uns Tiere haben keine Lobby. Windkraftbetreiber allerdings schon. Sie zerstören für Profit.
In Anbetracht der schon seit langem bekannten Auswirkungen von Umweltzerstörung fühlt man sich diesem ignoranten Treiben gegenüber ohnmächtig.
Wie man sich im Land Baden-Württemberg und in der Gemeinde Argenbühl um unseren Naturschutz kümmert, sieht man anhand der nachfolgenden Beispiele:
Die Biotopkartierung des Kreises Ravensburg sind nicht aktualisiert worden, es fehlen die Kartierungen von FFH Gebieten, Weiher ( Neuweiher, Buchweiher, Reuteweiher, Rote Lach ), Quellhangmoore und die zahlreichen Quellen im Dorfer-und Siggener Wald.
Im Februar 2024 (!!!) wurde von der Gemeinde die Planung des Biotop-Verbundes beantragt. Warum erst jetzt?
Der Landschaftsplan von Argenbühl stammt aus längst vergangenen Zeiten, er ist 30 Jahre alt.
Durch diese Nachlässigkeiten ist ein Vorranggebiet für Windkraftanlagen ausgewiesen worden, obwohl es sich hier um Vorrangflächen für Natur- und Landschaftsschutz handelt.
Wie kann das sein? Es darf nicht sein, dass unsere wichtigsten Gebiete für die Erhaltung und Förderung der Biodiversität und Artenvielfalt, Flora und Fauna Habitat zerstört werden.
Fazit: Das Bundesnaturschutzgesetz wird nicht umgesetzt, bzw. aktiv dagegen verstoßen. Die EU- Richtlinien werden nicht umgesetzt. Das Grundgesetz Artikel 20a besagt: „Der Staat schützt auch in Verantwortung für künftige Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung“.